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Es geht gemächlich weiter. Auch dieses Kapitel fällt noch in die Kategorie Vorspiel und ich fürchte fast, diese Geschichte wird insgesamt ziemlich lang werden, dafür aber auch sehr schmutzig.
Ich würde nicht empfehlen, erst hier einzusteigen. Wer es noch nicht getan hat, gönne sich zuerst Kapitel 1, dann ergibt alles mehr Sinn.
Ich wünsche viel Vergnügen.
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Tom fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er Liliane sah, die sich in einem schwarzen Kleid vor dem Spiegel begutachtete, das ihn sofort in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Ihr dunkles Haar hatte sie hochgesteckt, so dass der tiefe Rückenausschnitt gut zur Geltung kam, der fast bis zur Ritze ihres Pos reichte, an den sich der Stoff schmiegte, dass es eine wahre Freude war. Ihm war sofort klar, dass sie keinerlei Unterwäsche tragen konnte und bereute, vorhin nicht doch auf seinem Recht bestanden zu haben. Sein Schwanz stand jedenfalls schon wieder. Wenn er jetzt hinter sie trat, würde er leicht die Hände unter ihren Achseln unter den Stoff schieben können und…. Er riss sich zusammen.
Das Kleid war recht lang, besaß aber einen seitlichen Schlitz, der ihren Schenkel bis zur Hüfte freigab, wenn sie wie jetzt das Bein anwinkelte. Sie lächelte ihn im Spiegel provozierend an, wodurch sein Blick zu ihrer Vorderseite glitt. Der Stoff, in den sich ihre vollen Brüste drängten, ging in schmale Träger über, die sich hinter ihrem Nacken schlossen. Liebkosen war die bessere Beschreibung für das, was der Stoff mit ihren Brüsten tat. Wo sie normalerweise durch ihre Fülle leicht nach außen strebten, schob er sie sanft zusammen, sodass sie, immer noch klar getrennt, viel aggressiver nach vorn strebten. Unter seinem gebannten Blick richteten sich ihre Nippel auf und er erkannte, dass der Stoff ziemlich dünn sein musste. Was auch das deutliche Schwingen ihrer Brüste bestätigte, als sie sich zu ihm umdrehte. Er war ja einiges von ihren Outfits gewohnt, aber das hier…
„Gefalle ich dir?”
„Das ist… du bist, oh mein Gott, so elegant und sexy zugleich. Unglaublich. Du bist eine Göttin.”
„Das will ich mal gelten lassen.” Sie lächelte breit und glitt auf ihn zu, hielt aber wohlweislich einen Sicherheitsabstand zu seiner Schwanzspitze, die sonst einen ersten Tropfen auf das Kleid geschmiert hätte. „Denkst du immer noch, dass ich provokant angezogen war, wenn wir miteinander ausgegangen sind?”
„Im Vergleich mit diesem Kleid war alles zuvor eher eine Nonnentracht.” Tom starrte sie gierig an. „Ich habe gar keinen Hunger mehr. Kannst du nicht einfach einige Male damit auf und ab gehen und ich falle dann über dich her?” Er lächelte ebenfalls, meinte die Bemerkung aber keinesfalls so scherzhaft, wie sie klang.
„Nichts da. Wenn ich dich jetzt schon so scharf mache, will ich wissen, in welchem Zustand du bist, nachdem du mich den ganzen Abend so sehen musstest ohne dran zu dürfen.” Sie tippte kurz mit der Fingerspitze an seine Eichel und leckte sich seine Vorfreude dann vom Finger. „Hopp, hopp, die anderen warten bestimmt schon.”
„Was soll ich denn anziehen? Neben dir wirke ich in meinen Klamotten doch wie ein Bauernjunge, frisch aus dem Stall.”
„Nö.” Sie zeigte auf einen Anzug, der samt weißem Hemd vor dem Schrank hing. „Keine Sorge, der passt dir perfekt. Ich habe heimlich die Hosen und Hemden vermessen, die dir am besten passen.”
Tom nahm den Stoff des Jacketts zwischen die Finger und rieb ihn prüfend. Das war eine andere Nummer als sein Anzug für die mündliche Prüfung. Selbst er erkannte den Unterschied als den zwischen einem VW und einem Bentley. Wenn man wohlwollend gegenüber seiner Stangenware war. Dieser Anzug war schlicht, elegant und vor allem garantiert teuer wie die Sünde. Auch wenn er die Geste schätzte, fühlte er sich unwohl dabei. Dreck, diese Familie war einfach viel zu reich.
„Ich bin aber nicht dein Toyboy, den du einkleiden musst, damit du dich mit ihm unter die Leute trauen kannst.”
„Du liebst mich ja auch nicht wegen meines Geldes, von dem du vorher nichts oder zumindest kaum etwas geahnt hast. Ich achte darauf, es nicht zu sehr raushängen zu lassen. Ich will, nein, ich werde dich auch nie aushalten. Das wäre verrückt und würde dich entweder komplett verderben oder dir dein Selbstvertrauen nehmen. Du bist klug und fleißig genug, um dein Glück selbst zu finden. Abgesehen davon sind deine Eltern auch nicht gerade arm und ein schicker Anzug wäre wohl drin gewesen, wenn ich dich vorgewarnt hätte. Ich wollte dir einfach etwas Schönes schenken. Zieh ihn an, na los.”
Tom gab ihr widerstrebend recht. Er war schlicht immer noch eingeschüchtert von seiner Umgebung und das wirkte sich in solchen Momenten aus. Schon wollte er nach einer seiner Unterhosen greifen, bekam aber prompt seidene Boxershorts in die Hand gedrückt. Er musste zugeben, dass sie sich gut auf der Haut anfühlten, auch wenn er Seide immer für, nun ja, unmännlich gehalten hatte.
„Immer schön locker schwingen lassen, Süßer. So kann ich auch besser sehen, wenn dich etwas anmacht.” escort bayan bostancı Er war mittlerweile in die perfekt sitzende Anzughose geschlüpft und als Lilianes Hand prüfend seinen Schritt knetet, war klar, was sie meinte. Ein Hemd, Schuhe und Jackett später standen sie gemeinsam vorm Spiegel und begutachteten ihre Erscheinung.
Tom gestand sich ein, dass er in diesem Anzug wirklich nicht wirkte, wie ein Autoverkäufer. Das Teil sah cool aus. Solange er seine Frisur wie üblich gezielt strubbelig ließ…
„Zum Anbeißen. Die anderen Frauen werden dich lieben.” Sie warf ihm einen schrägen Seitenblick zu. „Ein paar von den Männern auch. Falls du dich in der Richtung noch nicht erproben willst, sei vorsichtig damit, mit wem du dich auf einen Absacker verabredest.” Ihr Grinsen wurde sehr breit, als sie seine Reaktion beobachtete. Das waren aber doch wirklich nur wilde Fantasien gewesen! Er setzte schon zu einer Erwiderung an, als ihm ihr lautes Lachen zeigte, dass sie ihn nur aufzog. Oder nicht?
„Du bist echt schnucklig, wenn du nervös wirst, weißt du das? Jetzt aber los, ich will der Sippe meinen scharfen Stecher vorführen.”
„Also doch Toyboy”, sagte er, diesmal wirklich im Scherz.
„Klar. Aber sehe ich aus, als müsste ich dafür mit Geld bezahlen?” Sie war schon auf dem Weg zur Tür und schwenkte ihren Po verführerisch.
„Nie im Leben!”
„Siehst du!” Sie lächelte ihn glücklich an und hielt die Tür auf.
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Selbstverständlich gab es einen Speisesaal, an dessen riesiger Tafel die für den nächsten Tag erwarteten über vierzig Gäste allesamt Platz finden würden. Obwohl er etwas in der Art erwartet hatte, überwältigte ihn der Saal zunächst. Glücklicherweise hatte man bei der Dekoration auf jegliche Klischees verzichtet. Anstelle von Ritterrüstungen, Schwertern oder Jagdtrophäen schmückte ein riesiges modernes Gemälde eine der beiden hellen Längswände und der scheinbare endlose Tisch war ebenfalls ein maßgefertigtes Designermodell und kein klobiger Eichenklotz.
Anscheinend gab es eine feste Sitzordnung und entgegen seiner Erwartung saß Liliane ihm weit entfernt gegenüber und nicht neben ihm. Was natürlich Sinn machte, wenn es darum ging, neue Bekanntschaften zu schließen. Ein wenig verlassen kam er sich zunächst trotzdem vor. Das änderte sich schnell, als Claudia an seiner Seite Platz nahm und die andere Seite von einer kleinen, leicht pummeligen und schwer lebhaften Frau Mitte dreißig belegt wurde, die ihn sofort vereinnahmte. Wenn er alles richtig verstand, hatte Noemi vor einigen Jahren einen Cousin des Hausherren geheiratet und lebte mit ihrem Mann in der Normandie. Nein, nicht auf einer Burg, wie sie ihm sofort berichtete, sondern in einem modernisierten alten Bauerngehöft. Überhaupt schien ihr Mund und auch ihr Kopf mit dem blonden Kurzhaarschnitt kaum stillzustehen. Tom hatte allerdings keinen Grund zur Beschwerde. Sie war witzig, wusste wie man eine Anekdote erzählte und ihr scharfer Geist und ihre blitzenden hellen Augen ließen sie von Geschichte zu Geschichte attraktiver erscheinen.
Außerdem kam so niemand der anderen Anwesenden dazu, Tom eventuell einem Verhör zu unterziehen. Ihm kam der Verdacht, dass Noemi auf seiner einen und Lilianes Mutter auf der anderen Seite bewusst einen schützenden Puffer um ihn bildeten, der ihn zur Ruhe kommen lassen sollte. Wobei von Ruhe kaum die Rede sein konnte. Noemi war eigentlich nur dann still, wenn sie dem köstlichen Essen die angemessene Ehre zuteilwerden ließ.
Während der Hauptspeise beugte sich Claudia zu ihm und sprach leise. „Wenn sie dir zu viel wird, sag das ruhig.”
Tom schüttelte energisch den Kopf. „Nein, ich mag sie. Überdreht, aber total nett.”
„Sie redet auch deshalb jetzt so viel, weil sie später kaum noch Gelegenheit dazu haben wird.”
Auf seinen fragenden Blick hin erhielt er nur ein geheimnisvolles Lächeln zu Antwort und da war Noemi auch schon mit ihrem Essen fertig und stupste ihn in die Seite.
So bekam er von den rund zwanzig anderen Anwesenden nur kurz ihre Namen mit. Die verschiedenen Verwandtschaftsgrade versuchte er erst gar nicht zu erfassen. Noemi erklärte ihm, dass diese „Familientradition” irgendwann in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihren Anfang auf Claudias Seite der Familie genommen hatte, als es noch üblich war, deutlich mehr Kinder zu haben. Damals war es eher eine innerfamiliäre Swingerparty gewesen, auf der die zahlreichen Geschwister sich ihre jeweiligen Partner geteilt hatten. Die „Roaring Twenties” hatten es anscheinend wirklich in sich gehabt. Wie es dazu hatte kommen können, war inzwischen unklar, dafür existierten zu viele verschiedene Versionen der Geschichte. Tatsache war, dass es in der schon damals recht wohlhabenden Familie von der nächsten Generation übernommen worden war und auch die Wirren der Wirtschaftskrise und des Krieges überstanden hatte. Danach hatten sich immer wieder Fraktionen abgespalten und der Brauch wurde escort bayan tuzla nur noch in kleinen Gruppen „gepflegt”, die sich über den Erdball verteilt hatten. Claudias Eltern waren anscheinend so etwas wie die Schaltzentrale dieses losen Netzwerkes gewesen, die alles noch schriftlich und telefonisch beieinander gehalten und nur alle paar Jahre größere Treffen organisiert hatten. Als Claudia dann Karl und mit ihm ein noch beträchtlich größeres Vermögen geheiratet hatte, waren sie irgendwann nach dem Erwerb der Burg übereingekommen, daraus eine regelmäßige und größere Veranstaltung zu machen. Also hatten sie alle, die ein Interesse haben könnten, zu einem ersten Sommerfest eingeladen und fast alle, die dem Ruf gefolgt waren, hatten seitdem die Tradition begeistert wiederbelebt. Solange Liliane und Sophie noch zu jung gewesen waren, hatten die beiden Kinder die zwei Wochen des Festes fernab in einem luxuriösen Ferienlager verbracht und erst seitdem sie alt genug waren, war die Weihnachtsfeier dazugekommen.
Zu versuchen, sich ein Gesamtbild des anwesenden Stammbaums zu machen, war dementsprechend hoffnungslos und manchmal hatte Tom Zweifel, dass irgendjemand überhaupt noch den Überblick hatte, ob wirklich alle Anwesenden zur Familie gehörten. Aber das sollte nicht seine Sorge sein, und für ihn war die Kenntnis der Verwandtschaftsgrade überflüssig. Nur Lilianes Schwester merkte er sich natürlich. Sophie war drei Jahre älter und auf eine gänzlich andere Art schön, als Liliane. Vom Körperbau her kam sie eher auf ihren Vater, war groß, schlank und grazil. Tom schimpfte mit sich selbst, als er zuerst enttäuscht war, dass sie nicht ähnlich kurvig wie Claudia und Liliane war. Auch in ihrer Art schien sie das Gegenteil der lebhaften Liliane zu sein. Sie war eher still, wählte ihre Worte mit Bedacht und hielt meist den Kopf leicht gesenkt. Zwei Schwestern, die jüngere eher vom Typ Partygirl, die ältere klar der Bücherwurm. Ein sehr eleganter und wunderschöner Bücherwurm allerdings, wie ihm klar wurde, nachdem er immer wieder einen Blick zu ihr geworfen hatte.
Als sie einander vorgestellt worden waren, hatte sie ihm eine schlanke, trockene Hand gereicht und ihn fast scheu angesehen. „Es ist so schön, dass Lilly wieder jemanden gefunden hat. Wir müssen uns irgendwann mal gründlich unterhalten.” Dann hatte sie unvermittelt verschmitzt gegrinst. „Irgendjemand muss dich ja vor ihr warnen.”
„Oh, nicht nötig. Ich weiß genau, was ich an ihr habe.”
„Glaubst du das wirklich?” Er hatte ihren Blick nicht deuten können. Irgendwo zwischen Amüsement und Warnung. Sehr mysteriös, aber da hatte er schon die nächste Hand schütteln müssen.
Ihr Mann war ein südländischer Typ namens Carlos, dem ersten Anschein nach der klassische Macho mit wohl kultiviertem Bartschatten. Die wenigen Sätze, die Tom mit ihm wechseln konnte, hatten aber eher ein bedächtiges, feinfühliges Wesen angedeutet.
Wie dem auch sei, es würden sich noch genügend Gelegenheiten ergeben, sich näher kennenzulernen. Wie nahe konnte er nicht einmal im Ansatz ahnen.
Immerhin hatte ihn das fröhliche Geplapper seiner Sitznachbarin davon abgehalten, unentwegt auf Lilianes Brüste zu starren, die bei jeder Bewegung einen verlockenden Tanz unter ihrem Kleid aufführten. Andere Männer waren da nicht so zurückhaltend, wie er bemerkte, wenn er doch einmal zu ihr hinübersah. Störte ihn das? Nicht wirklich. Sollten sie sich an dem Anblick erfreuen, so viel sie wollten. Zumindest das war er schließlich gewohnt.
Nach dem gnadenlos leckeren Nachtisch verabschiedete sich Noemi unerwartet. „Entschuldige mich bitte, ich muss mich noch ein wenig für später vorbereiten.”
„Wir sehen uns aber wieder, hoffe ich. Es war ein wirklich schöner Abend mit dir.” Sie stand neben ihm und er hatte ihre festen Brüste direkt vor Augen. Nicht so groß und nicht so raffiniert verpackt wie Lilianes, aber trotzdem: sehr appetitlich. Noemi bemerkte seinen Blick und schien sich darüber zu freuen.
„Natürlich sehen wir uns. Der Abend ist ja noch lange nicht zu Ende. Ich hoffe, ihr beiden frisch verliebten verschwindet nicht sofort aufs Zimmer. Es gibt noch viel zu erleben.”
Mit diesen geheimnisvollen Worten entschwand sie und Claudia sprach ihn an.
„Kommst du mit all dem hier klar? Ist zwischen Liliane und dir alles im Lot?”
Daniel räusperte sich kurz, um von der Unterhaltung mit Noemi zu einem ernsthaften Gespräch umzuschalten.
„Absolut. Völlig. Ich meine, ich fühle mich ein wenig überrollt, aber ich komme klar.” Er lachte kurz auf. „Auch ohne die sexuelle Komponente bin ich ziemlich überwältigt. Dass Liliane nicht aus armen Verhältnissen kommt, war mir bewusst, aber das hier…”, er deutete mit der Hand auf das Gebäude um sie herum, „…ist eine Welt, mit der ich noch nie in Berührung gekommen bin. Ich bin ein wenig außerhalb meiner Komfortzone, wie ich zugeben muss.”
Wieder legte Claudia eine Hand auf seinen Unterm. Vermutlich glaubte sie, dass escort bayan göztepe sie ihn damit beruhigen konnte, bloß dass die Wärme ihrer Hand ihn auch durch den Stoff des Anzugs an seine Erregung bei ihrer ersten Umarmung erinnerte.
„Um es ganz klar zu sagen: wir haben keinerlei Standesdünkel. Sei einfach du selbst. Was für uns zählt, ist, dass Liliane glücklich ist. Punkt. Wenn du nur halb der Mann bist, den sie mir seit Monaten in den glühendsten Tönen beschreibt und auf den wir heute einen flüchtigen ersten Blick werfen durften, dann wirst du das auch tun. Du brauchst nichts mitzubringen als Lebensfreude, Ehrlichkeit und den Willen, unsere Tochter glücklich zu machen. Das einzige, was wir dir wirklich übel nehmen würden, wäre, dass du sie unglücklich machst, weil du dich wie ein Idiot oder ein Schmarotzer benimmst. Wir wären um ein faires Urteil bemüht, aber wenn das zu deinen Ungunsten ausfallen würde, nun…”
Ihre Hand wirkte plötzlich wie eine Stahlklammer um seinen Arm. Das schöne neue Hemd würde furchtbare Schweißränder haben.
Tom schluckte schwer und bekam keinen Ton heraus. Was geschah hier und warum schaltete niemand das Programm um? Kurz sah er sich Hilfe suchend nach Liliane um, doch die war tief in ein Gespräch mit ihrem Sitznachbarn versunken. Sehr tief, wie er beunruhigt feststellte, aber es war jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. Er fokussierte sich wieder auf Claudia.
„Niemals würde ich Liliane unglücklich sehen wollen. Sie ist etwas sehr, sehr besonderes und wundervolles. Auch ohne das alles hier. Und das mit der Lebensfreude klappt bestimmt auch, sobald mein Arm wieder funktionsfähig ist.”
Claudia bemerkte, wie hart sie ihn gepackt hielt. „Uups!” Sie löste ihren Griff und strich den Stoff des Anzugärmels glatt. „Sorry. Mach dir keine zu großen Sorgen. Du bist so nett, dich würde ich schnell töten.” Sie sah ihn an und brach plötzlich in schallendes Lachen aus. „Du bist echt niedlich, wenn du so nervös wirst.”
‚Weißt du, wie ähnlich Liliane und du euch seid’, fragte er, wohlweislich nur in Gedanken.
„Dich würde ich durch Sex umbringen. Dich nicht entkommen lassen, bis du nur noch ein ausgelaugtes Wrack bist. So viel Spaß müsste sein.” Tom schwitzte jetzt aus einem anderen Grund, denn so wie sie ihn ansah, wirkte es, als wolle sie augenblicklich damit anfangen. Genau wie bei ihrer Tochter reichte dieser ganz besondere Augenaufschlag, um ihn in gespannte Erregung zu versetzen. Claudia merkte das natürlich und weidete sich an ihrer Wirkung auf ihn.
„Ich glaube auch nicht, dass du überhaupt dazu in der Lage wärst, Liliane schlecht zu behandeln. Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass du dich hier so ungezwungen verhalten kannst, wie es dir unter den Umständen möglich ist. Liliane wird natürlich den finanziellen Rückhalt, den sie hier hat, nie verdrängen können, aber ich denke, dass wir halbwegs erfolgreich dabei waren, bei ihr keine Arroganz aufkommen zu lassen. Keine Privatschulen, keine Privatuniversität, wie du logischerweise weißt. Was uns schon viele schräge Fragen in unseren Kreisen eingebracht hat, aber wenn ich einige der Gören in unserem Bekanntenkreis so sehe, muss ich beinahe kotzen. Du warst mir jedenfalls schon ohne dich zu kennen lieber, als so gut wie all die Schnösel, die versucht haben, Liliane auf ihre Jacht oder ähnliches einzuladen. Und nach dem, was wir bisher gesehen und von dem vielen, was wir von dir gehört haben, mögen Karl und ich dich wirklich. Liliane scheint nicht übertrieben zu haben.”
Plötzlich war sie ihm viel näher.
„Die Ansprache der Großinquisition ist jetzt vorbei. Versprochen. Eines will ich aber noch wissen. Mal abgesehen von deiner Verblüffung: Hat es dir so gut gefallen, wie es wirkte, als sie den Arsch versohlt bekommen hat?”
„Sehr.” Ehrlichkeit war wichtig, oder? Auch, wenn Claudia ihre Mutter war. Ihr Mundwinkel zuckte leicht und ihre Augen glitzerten.
„Gut. Ich hoffe, ihr hattet auch noch Zeit zum Reden, nachdem das Dringendste erledigt war.”
„Doch, ja, hatten wir. Nicht genug, um alles zu besprechen, aber dafür benötigen wir eh Tage.”
„Das ist mir klar. Redet offen und redet viel. Sie hat dich derart ins kalte Wasser geworfen, dass garantiert immer wieder Situationen entstehen werden, die der Klärung bedürfen. Versprich mir eins: auch wenn dich eine Situation verstört, warte ab und sprich mit Liliane oder mir darüber. Oder mit Karl, wenn dir nach einem Gespräch unter Männern ist. Falls es dir dann immer noch gegen den Strich geht, dann sag es auch gerade heraus. Ich würde jede Wette darauf eingehen, dass du der erste Fall bist, für den Liliane Kompromisse eingehen würde.”
„Versprochen.” Tom war sicher, dass noch eine Menge Überraschungen auf ihn warteten. Ob alle davon positiv sein würden, musste sich noch zeigen.
„Sehr gut. Denn natürlich ist Liliane ein tolles Mädchen, aber eins ist sie ganz bestimmt nicht: leicht zu handhaben.” Claudia stand auf. „Komm. Wir befreien deine Liebste aus Gustavs Fängen und gehen zum spaßigen Teil des Abends über.”
„Mit Vergnügen. Wird aber nicht ganz leicht, so wie sie an ihm klebt.” Verdammt, das hatte viel zu eifersüchtig geklungen. Claudia hob eine Augenbraue, kommentierte seine Bemerkung aber nicht. Tom suchte sein Heil in der Flucht. „Vorher ruft mich dringend die Natur. Muss ich auf unser Zimmer oder gibt es hier unten auch ein Bad?”